Fingerzinken sind nicht nur eine stabile Eckverbindung, sie können auch noch dekorativ eingesetzt werden. Für beides ist es aber enorm wichtig, dass die Verbindung auch genau ist. Damit das gelingt, ist eine Vorrichtung notwendig. So eine Vorrichtung kannst du kaufen oder selbst bauen. Ich zeige dir in diesem Video eine gekaufte Vorrichtung und eine selbst gebaute. Beide zeige ich dir auf der Tischkreissäge. Du kannst das Gezeigte aber auch auf deinem Frästisch nachmachen. Darüber hinaus gibt es noch einige nützliche Tipps und Tricks zum Thema Fingerzinken.
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Vor- und Nachteile gekauft oder selbst gebaut
Die gekaufte Lösung von Aigner ist inzwischen nur noch schwer zu bekommen und dann auch nicht günstig. Es kann mit nahezu jeder Formatkreissäge benutzt werden, ist mehr oder weniger direkt einsatzfähig und was die Zinkenbreiten angeht auch flexibler als der Selbstbau. Allerdings kannst du damit nur ein festes Raster an Zinken herstellen. Mit dem Selbstbau ist das anders, damit kannst du durch zurückziehen der Leiste an beliebiger Stelle fräsen und somit auch die Enden auf Gehrung machen oder die Endzinken mit einer anderen Breite herstellen. Die Materialkosten für den Selbstbau sind gering. Vermutlich hast du passende Reste irgendwo in der Werkstatt liegen.
Warum Fingerzinken?
Fingerzinken sind viel Aufwand, daher solltest du dir auch gut überlegen, wo du sie einsetzt. Einer der wichtigsten Vorteile ist die enorme Stabilität. Du kannst mit Fingerzinken auch dünne Materialien gut miteinander verbinden. Also überall dort, wo du keine Dübel, Flachdübel oder Dominodübel benutzen kannst, weil das Material zu dünn ist, könnten Fingerzinken eine Möglichkeit sein. Außerdem sind sie sehr dekorativ und ein der Regel auch einfacher herzustellen als andere Arten von Zinkungen.
Ein großer Nachteil von Fingerzinken ist der, dass man nicht einfach so eine Nut für einen Deckel oder einen Boden fräsen kann. Denn die Nut darf nicht durchgehen, sonst sieht man sie von außen. Fräst man jedoch im Bereich dieser Nut eine Gehrung an, so ist es kein Problem, die Nut einfach durchzufräsen. Ich zeige dir in diesem Video, wie man eine Fingerzinkung mit einer Gehrung kombiniert.
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Die Ecken auf Gehrung haben folgende Vorteile:
- Nuten für Böden lassen sich sehr einfach realisieren. Du musst sie lediglich im Bereich der Gehrungen fräsen.
- Umlaufende Profile an den Kanten sehen viel besser aus, als bei herkömmlichen Zinken, da nur Längsholz gefräst wird.
Allerdings sollten die Nachteile auch nicht verschwiegen werden. So ist der Aufwand um einiges höher, als es bei Fingerzinken ohne Gehrung der Fall ist. Daher wäre es auch absolut übertrieben, diesen Aufwand beispielsweise bei einer Schublade zu betreiben, bei der man weder Profile anarbeitet, noch die Notwendigkeit besteht, die Nuten zu verstecken. Zumindest dann, wenn die Schublade ein aufgesetztes Vorderstück bekommt.
Bei einem kleinen Korpus könntest du die Gehrung auch nur dort machen, wo de Rückwandnut eingelassen wird und vorne machst du dann wieder "normale" Zinken. Entscheide also einfach von Fall zu Fall, welche Lösung sinnvoll ist.
Thema Sicherheit
In den Videos werden neben der eigentlichen Vorrichtung auch noch zwei Abdeckungen verwendet, die das Arbeiten bei sogenannten "Verdeckten Schnitten" sicherer machen. Zu diesen Abdeckungen gibt es ein gesondertes Video (siehe unten). Du kannst sie nicht nur für diesen Arbeitsgang hier benutzen, sondern für viele andere Arbeiten auch. Der Bau dieser beiden Abdeckungen lohnt sich auf jeden Fall. Solltest du dich für eine gekaufte Lösung entscheiden, solltest du auch darauf achten, dass der Fräser oder das Sägeblatt immer abgedeckt sind. Auch beim Arbeiten mit dem Frästisch ist das sehr wichtig.
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Über den Autor
Hallo, mein Name ist Heiko Rech. Ich bin Tischlermeister und für die Inhalte der Kurse bei der Kurswerkstatt zuständig - sowohl vor, als auch hinter der Kamera. Dabei ist es mir sehr wichtig euch nicht nur das kreative, sondern auch das sichere Arbeiten mit Holz näher zu bringen.
