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Liegt es am Holz, den eigenen Fähigkeiten oder dem falschen Werkzeug? Diese Frage stellen sich Holzwerker und Holzwerkerinnen sicherlich immer dann, wenn etwas nicht so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Da ist es hilfreich, wenn man so viele Fehlerquellen wie möglich einfach ausschließt. Gerade beim Holz kann man einen der häufigsten Fehler sehr einfach eliminieren. Es handelt sich dabei um den Fehler, dass man beim Holz sparen möchte.
Vor allem, wenn es darum geht, die ersten Gehversuche mit Massivholz zu machen, neigt man dazu, einfach billiges Holz zum Üben oder für Musterstücke zu nehmen. Dieses billige Holz, oft Tanne/ Fichte aus dem Baumarkt hat aber meist nicht die nötige Qualität und auch einfach die falschen Eigenschaften. Es hat viele Äste, eine grobe Struktur, einen unregelmäßigen Faserverlauf und es ist einfach zu weich. Alles diese Eigenschaften möchte man vor allem dann nicht haben, wenn man mit Handwerkzeugen arbeitet. Dann möchte man eher ein Holz haben das
- möglichst wenige Äste hat, die beim Hobeln Probleme machen.
- einen geraden Faserverlauf, der sich allgemein besser bearbeiten lässt.
- nicht zu hart, aber auch nicht zu weich ist.
- nicht zu teuer ist.
Es gibt einige Hölzer, die diese Kriterien erfüllen. Ich möchte mich hier auf möglichst einheimische Hölzer beziehen, da es zumindest meiner Meinung nach nicht notwendig ist Holz aus Übersee zu kaufen. Es gibt auch innerhalb Europas eine große Auswahl von Hölzern mit unterschiedlicher Farbe, Optik und den für das eigene Vorhaben passenden Eigenschaften. Das wären zum Beispiel:
- Europäischer Ahorn (Feldahorn oder Bergahorn)
- Eiche
- Esche
- Douglasie oder Lärche (für den Außenbereich)
Im Vergleich zu exotischen Hölzern oder diversen Obsthölzern sind diese Holzarten auch noch nicht so extrem teuer. Die drei Laubhölzer lassen sich auch gut Beizen, ölen, lasieren und lackieren. Douglasie und Lärche nehmen Lasuren für den Außenbereich gut an und sind bei der Beachtung des konstruktiven Holzschutzes durchaus für Projekte im Außenbereich geeignet. Du kannst auch Eiche für den Außenbereich nehmen. Eine gute Übersicht der Hölzer, die für den Außenbereich geeignet sind, findest du hier: https://holzschutz.com/dauerhaftigkeitsklasse-holz/
Alle empfohlenen Holzarten werden auch hier in den Kursen verwendet. Du kannst dir also ihre Verarbeitung im Detail anschauen. Das Leiterregal ist aus Ahorn, die moderne Kommode aus Eiche, die Blumenkästen sind aus Douglasie.
Holz kann auch Plattenmaterial sein
Neben Massivholz kommen beim Möbelbau auch Plattenmaterialien zum Einsatz. Auch hier gibt es große Unterschiede bezüglich der Einsteigerfreundlichkeit der einzelnen Plattenwerkstoffe. Sehr einstiegsfreundlich sind Dreischichtplatten. Diese Platten bekommst du in unterschiedlichen Stärken und in vielen Holzarten. Sie verzeihen auch Fehler, da die Deckschicht recht dick ist. Du kannst also beispielsweise mehr schleifen und Teile auch miteinander verschleifen. Im Gegensatz zu Leimholzplatten (die ja nichts anderes als Massivholz sind) verziehen sie sich weniger und du musst nicht alle Regeln des Möbelbaus aus Massivholz bei ihrer Verarbeitung anwenden. Es ist eben ein echter Plattenwerkstoff.
Dennoch sehen die Platten am Ende wie "echtes" Holz aus, da sie aus recht großen Holzteilen bestehen. Die Kanten kannst du entweder lassen, wie sie sind oder auch mit Anleimern versehen. Aufgrund des guten Verhältnisses zwischen Holz und Klebstoff belasten Dreischichtplatten deine Werkzeuge auch nicht so sehr, wie andere Plattenwerkstoffe. Und je nach Holzart sind sie auch noch relativ leicht.
Dreischichtplatten lassen sich auch sehr gut mit Massivholz kombinieren. Die Kombination aus Dreischichtplatten und Massivholz ist auch ideal für kleine Werkstätten. Wesentlich schwieriger, was die Bearbeitung angeht, sind hingegen beschichtete Plattenwerkstoffe. Wenn du diese nicht richtig bearbeitest, bekommen sie Ausrisse und das sieht am Ende einfach nicht gut aus. Dieses Problem hast du bei Dreischichtplatten in der Regel auch nicht.
Eine Podcast-Folge zu Plattenwerkstoffen findest du übrigens hier: Podcast Folge 12 - Eine Lanze für die Platte.
Du kannst den Podcast nicht nur hier hören, sondern auf vielen unterschiedlichen Plattformen, in verschiedenen Apps, unterwegs, online und offline. Dazu habe ich dir in diesem Artikel das Wichtigste zusammengestellt und verlinkt.
Über den Autor
Hallo, mein Name ist Heiko Rech. Ich bin Tischlermeister und für die Inhalte der Kurse bei der Kurswerkstatt zuständig - sowohl vor, als auch hinter der Kamera. Dabei ist es mir sehr wichtig euch nicht nur das kreative, sondern auch das sichere Arbeiten mit Holz näher zu bringen.
